Bei PCB handelt es sich um eine synthetische Chemikalie aus der Gruppe der chlorierten aromatischen Kohlenwasserstoffe. Durch Variation des Herstellungsverfahrens wurden technische PCB-Gemische mit verschiedenen Eigenschaften und unterschiedlicher Konsistenz hergestellt. Die äußere Beschaffenheit der Gemische reicht von fast farblosen öligen Flüssigkeiten bis zu hellgelben Weichharzen.
Chemisch betrachtet gibt es insgesamt 209 verschiedene PCB, die auch als PCB-Kongenere bezeichnet werden. Technische PCB-Gemische bestehen aus etwa 50 bis 70 verschiedenen Kongeneren, von denen etwa 10 die Hauptmenge ausmachen.
PCB in Bauprodukten
Quellen für offen verwendete PCB im Baubereich sind insbesondere:
- dauerelastische Dichtmassen
- Farb- und Brandschutzanstriche (mineralische Untergründe, Holz und Holzwerkstoffe, Stahl)
- Buntsteinputze
- Klebstoffe
- Vergussmassen
Auch eine PCB-Kontamination von Schalölen ist denkbar.
PCB-haltige Dichtmassen wurden eingesetzt für:
- Gebäudetrennfugen
- Bewegungsfugen
- Anschlussfugen (z. B. von Fenstern, Fensterbänken, Türzargen)
- Fugen im Sanitärbereich
Die häufigste Verwendung von PCB im Baubereich war die als Weichmacher in dauerelastischen Dichtmassen auf Basis eines Polysulfidkunstharzes. Eines der wichtigsten Handelsprodukte im Bereich der Polysulfidkunstharze trug den Namen „Thiokol“; entsprechend wurden die damit hergestellten Dichtmassen auch als „Thiokol-Massen“ bezeichnet. Diese heute noch gebräuchliche Bezeichnung bedeutet aber keinesfalls, dass die Produkte immer PCB-haltig sind. Thiokol-Massen sind meist grau, haben eine stumpfe Oberfläche und sind sehr zäh. PCB-freie Thiokol-Massen sind von PCB-haltigen äußerlich nicht zu unterscheiden. Die Frage der PCB-Haltigkeit kann nur durch eine Analyse geklärt werden. Der PCB-Gehalt in Thiokol-Massen kann zwischen ca. 1 % und mehr als 50 % liegen. Die hohen Gehalte kamen dadurch zustande, dass auf der Baustelle PCB zugemischt wurden.
PCB kann vorkommen in