Künstliche Mineralfasern (KMF)

Künstliche Mineralfasern (KMF) sind aus mineralischen Rohstoffen synthe­tisch hergestellte Fasern. Hierin unterscheiden sie sich von den Asbestfasern, die als Mineral in der Natur vorkommen und bergmännisch gewonnen werden.

KMF verfügen über Eigenschaften, die sie für ein weites Feld von Verwen­dungen im Baubereich zum idealen Werkstoff machen. Sie sind nicht brenn­bar und besitzen sehr gute Wärmedämmeigenschaften. Darüber hinaus sind sie beständig gegen Hitze – Hochtemperaturwollen (umgangssprachlich als Keramikfasern bezeichnet) z. B. bis zu Temperaturen über 1.400 °C. Zum Teil sind künstliche Mineralfasern verspinnbar, sodass aus ihnen textile Gewebe hergestellt werden können, z. B. für Glasfasertapeten.

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Exemplarisch für die Zusammensetzung von KMF-Produkten sei die von Glaswolle aufgeführt: Neben dem Hauptbestandteil von bis zu ca. 70 % Altglaswird für die Produktion von Glaswolle Sand, Kalkstein und Soda verwendet. Daneben werden je nach Produkt 0,5 bis 7 % Bindemittel (z. B. Phenol- und Harnstoff-Formaldehyd-Harze) sowie ca. 0,5 % Schmelzmittel (z. B. Mineralöle, Silikonöle und Silikonharze) zugesetzt.

In der Bundesrepublik Deutschland werden jährlich mehr als 500.000 t künstliche Mineralfaserprodukte hergestellt. Der Anteil der Glas- und Stein­wolleprodukte beträgt über 95 %. Der Rest entfällt auf Spezialprodukte wie Keramikfasern für Hochtemperaturanwendungen.

Produkte, die künstliche Mineralfasern enthalten, werden in Innenräumen, an Gebäuden und in technischen Anlagen in unterschiedlichen Einsatzgebie­ten eingebaut und verwendet. Neben zahlreichen Baustoffen und Ausbau­materialien finden sich KMF-Produkte auch in zahlreichen Anwendungen im Bereich der Haustechnik und in sonstigen technischen Anlagen.

KMF können vorkommen in

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